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Der Globetrotter der deutschsprachigen Literatur 08-02-15

Jena (12.02.08) Raoul Schrott (Jahrgang 1964) kommt nach Jena. Der Schriftsteller und Übersetzer wird am 14. Februar ab 20.00 Uhr Gedichte aus seinem "Weissbuch" lesen und über das Heilige in der alltäglichen poetischen Praxis sprechen. Der öffentliche Vortrag im Hörsaal 2 des Universitäts-Campus (Carl-Zeiß-Str. 3) beschließt den ersten Zyklus der Reihe "Poesie und Praxis", die das Collegium Europaeum Jenense (CEJ) zum Wintersemester 2007/08 begonnen hat und die auch von "Jena - Stadt der Wissenschaft 2008" gefördert wird. Der Eintritt ist frei.

"Raoul Schrott ist der Globetrotter der deutschsprachigen Literatur-Szene", sagt Dr. Jan Volker Röhnert, Lyriker und Literaturwissenschaftler von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Angeknüpft wird damit an die internationalen Poetik-Vorlesungen, zu denen von 1993 bis 2001 namhafte Literaten auf Einladung Prof. Dr. Edwin Kratschmers in Jena lasen. Röhnert nennt Raoul Schrott einen Weltenbummler, vergleichbar mit Autoren wie Bruce Chatwin oder Jorge Luis Borges. Aktuell wird der in Irland lebende Schriftsteller und Lyriker im Feuilleton verhandelt, weil er vorgibt, das "Rätsel Homer" gelöst zu haben - die FAZ räumte ihm dafür im Dezember gar vier Druckseiten ein. Im Zuge seiner Neuübersetzung der "Ilias" kommt Schrott zu der Erkenntnis, Homer habe in Kilikien gelebt, in der heutigen Türkei. Sein Buch "Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe" erscheint im März dieses Jahres. Seine neu übersetzte "Ilias" ist für Herbst 2008 angekündigt.

Vor Raoul Schrott haben bei "Poesie und Praxis" bereits Paulus Böhmer und Jürgen Becker gelesen. "Die Resonanz war gut, Jena erinnerte sich der Poetik-Vorlesungen", sagt Röhnert. Dabei bietet die neue Reihe eine Besonderheit: Im Anschluss an ihre öffentlichen Vorträge stellen sich die Autoren dem Gespräch mit Studenten. "In einem Seminar können die Autoren zu Leben und Werk befragt werden", sagt Röhnert. Natürlich stehe das literarische Schaffen im Vordergrund - die Mehrzahl der Teilnehmer schreibt selbst.

Im Sommersemester wird die Reihe "Poesie und Praxis" dann in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek fortgesetzt. Es konnten drei neue Literaten gewonnen werden. Den Auftakt macht am 8. Mai Michael Krüger, ein Schriftsteller, der zugleich als Verleger tätig ist. Krüger, Jahrgang 1943, stammt aus Wittgendorf bei Zeitz. Er veröffentlichte u. a. den Roman "Himmelfarb" (1997) und das Hörbuch "Wettervorhersage" mit Gedichten (2001). Er arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter im Carl Hanser Verlag. Zuletzt erschien sein Gedichtband "Unter freiem Himmel" (2007).

Am 12. Juni wird sich der Blick nach Westen richten. Der niederländische Erzähler Willem van Toorn, ein Freund Cees Nootebooms, kommt nach Jena. Toorn, Jahrgang 1935, beschreibt in "De rivier" (deutsch: "Als würde ich vor Glück ersticken", 2005) eine Kindheit im von den Deutschen besetzten Amsterdam während des Zweiten Weltkriegs. Außerdem hat sich der Niederländer als Kinderbuchautor einen Namen gemacht, 2002 erschien sein Buch "Karotte, Maulwurf und die erste Liebe" auf Deutsch.

So wie das CEJ bewusst Brücken nach Ost- und Südosteuropa schlägt, so wendet sich auch die Reihe "Poesie und Praxis" am 3. Juli einem osteuropäischen Autor zu. Zu Gast wird Antanas Jonynas sein. "Er kann uns sicher vieles über Lyrik im repressiven Staat erzählen", spekuliert Röhnert. Der 1953 in Vilnius geborene Jonynas arbeitet als Lyriker und Übersetzer; u. a. erhielt er den litauischen Staatspreis für seine Faust-Übersetzung.


Kontakt:
Dr. Jan Volker Röhnert
Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944233
e-mail  

Dipl.-Phil. Christel Fenk
Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität Schillergässchen 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 931186
e-mail1  



Link zur Pressemitteilung: www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=312767  
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